Egal ob ihr über Amazon, eBay oder jeden anderen beliebigen Online-Shop bestellt. In den meisten Fällen bekommt man mit der Bestellbestätigung einen Link, um die Bestellung auf dem Weg bis zu euch nach Hause zu verfolgen. Leider gibt es mit DHL, Hermes, UPS und vielen weiteren Anbietern viele Transportdienstleister, welche alle ihren eigenen Tracking-Service anbieten. Apple will mit seiner Wallet App als Schnittstelle fungieren, um den Prozess der Paketverfolgung zu vereinfachen.
Was ist Apple Wallet?
Schauen wir uns zuerst den Ursprung von Apple Wallet an. Ursprünglich wurde das Programm im Jahr 2012 unter dem Namen „Passbook“ vorgestellt. In iOS 9 folgte dann die Änderung des Namens in „Apple Wallet“. In dieser App und auf Basis der immer weiter verbreiteten NFC-Technologie bietet Apple die Ablage allermöglichen Tickets und Kreditkarten an.
Ebenfalls als Wallet bekannt sind die MagSafe kompatiblen Lederhüllen, welche magnetisch auf der Rückseite aller iPhones ab dem iPhone 12 fixiert werden können und bis zu drei Kreditkarten und Geldscheine beherbergen. In diesem Artikel soll es jedoch um die Wallet App gehen.
Funktionen von Apple Wallet
Die Wallet App ist sehr einfach aufgebaut. Einmal geöffnet, sieht man oben alle aktiven Kreditkarten. Per Doppelklick auf die Standby-Taste des iPhones lassen sich diese für kontaktlose Zahlung am Kartenterminal aktivieren. Bei iPhones mit Touch ID geht das per Doppelklick auf den Home Button. Unter den Kreditkarten kommen Tickets für Bus, Bahn oder Flüge. Doch auch Mitgliedschaften und Zertifikate wie die IKEA Family Card oder der offizielle Corona-Impfnachweis lassen sich hier anzeigen. Darunter verstecken sich unter „Abgelaufene Karten anzeigen“ – wer hätte es vermutet – alle bereits abgelaufenen Karten.
Oben rechts hinter einem kleinen Pluszeichen lassen sich weitere Kredit- und Debitkarten oder ÖPNV-Tickets hinzufügen. Die letztgenannte Funktion gibt es bisher nur in China, Honkong, Japan und den USA. Ob und wann das auch bei uns realisiert wird, hängt weniger von Apples Bemühungen, sondern mehr von dem unübersichtlichen Netz aus Verkehrsverbänden in Deutschland ab, welche sich auf ein Modell einigen müssten. Wie schwierig das werden könnte, zeigen die aktuellen Verhandlungen für die Finanzierung eines Nachfolgers des 9-Euro-Tickets.
Unter iOS 16 ist neben diesem Pluszeichen nun ein weiterer Button sichtbar, welcher ein kleines Paket zeigt. Dahinter verbergen sich, soweit bereits getätigt, sämtliche Bestellungen, welche mit Apple Wallet kompatibel sind.
Wie funktioniert die neue Übersicht über Bestellungen?
Genau das ist der springende Punkt. Bisher ist wenig darüber bekannt, mit welchen Partnern Apple hier zusammenarbeitet. Vielmehr ist es so, dass Apple den Webservice Wallet Orders zur Verfügung stellt und es an den Entwicklern liegt, die Funktion in ihren Shop einzubauen. Einmal implementiert, werden diese Informationen zum Tracken verfügbar sein:
- Der Bestellstatus.
- Die geschätzte Ankunftszeit.
- Probleme mit der Bestellung.
- Die Bestellnummer.
- Status der Zahlung.
- Der Gesamtpreis des Kaufs.
Wird der Kauf angeklickt, stehen einem weitere Funktionen zur Verfügung:
- „Bestellung verwalten“.
- „Kontakt“, um eine Verbindung zum Händler herzustellen.
- „Gesamt“, um die Zahlungsdetails zu sehen.
Prinzipiell wird es möglich sein, hier alle Bestellungen zu tracken, welche folgende Voraussetzungen bieten:
- Der Anbieter muss seinen Service für Apple Wallet vorbereiten und in seinen Online-Shop integrieren.
- Die Zahlung muss über Apple Pay erfolgen, damit die Bestellung automatisch in Wallet abgebildet werden kann. Zusätzlich soll es in Zukunft möglich sein, andere Zahlungen manuell hinzuzufügen.
- Zahlungen können am iPhone (ab iOS 16) physisch über Apple Pay oder am iPad (ab iPadOS 16) oder Mac (ab macOS 13) online getätigt werden.
Und hier kommen wir zum nächsten Problem. Die neuesten Versionen von iPadOS und macOS sind noch gar nicht auf dem Markt. Mehr Funktionen und Informationen werden wir vermutlich erst bekommen, wenn diese im Herbst nach der traditionellen Oktober-Keynote freigeschaltet werden. Während wir im September bereits das neue iPhone 14 und iPhone 14 Plus mit iOS 16 gesehen haben, dürften dann die iPads und Macs – und damit verbunden auch die neuen Versionen der Betriebssysteme – an der Reihe sein.