In Deutschland und überall auf der Welt ist der Besitz mobiler Endgeräte geradezu explodiert. Vom Schulkind über den Werktätigen bis hin zum Pensionär nutzen die Menschen Smartphones, herkömmliche Handys, Tablet-PCs oder Laptops. Ob im Beruf, auf Reisen, Partys oder beim Sport – die Geräte sind bei immer mehr Alltagstätigkeiten dabei. Dementsprechend treten Beschädigungen aller Art auf. Welche Faktoren sollten die Handy- oder Tablet-Besitzer bei den Themen Reparatur, Garantie und Gewährleistung beachten?
Gewährleistungsrecht
Es gibt die Fälle, in denen einfach nichts zu retten ist. So kann ein geliefertes Tablet oder Smartphone bereits bei der Lieferung defekt sein. Da es nach Paragraf 433, Absatz 1, Satz 2 des bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) von jedem Mangel frei sein muss, hat er Anspruch auf die Erstattung des vollständigen Kaufpreises oder ein einwandfreies Gerät. Hier greift das Gewährleistungsrecht, welches in Paragraf 437 BGB festgelegt ist.
Schadensersatz, Neulieferung, Minderung des Kaufpreises oder Reparatur sind hier im Rahmen des Möglichen. Für die Reklamation hat der Kunde zwei Jahre Zeit; tritt allerdings der Schaden später als ein halbes Jahr nach dem Kauf auf, muss der Käufer beweisen, dass er ein fehlerhaftes Produkt erhalten hat. Der Verkäufer hingegen muss laut Paragraf 474 nachweisen, dass das Gerät schadensfrei ausgeliefert wurde. Insgesamt ist jeder Händler zu einer gesetzlichen Gewährleistung verpflichtet.
Garantie
Gewährleistung und Garantie werden oft verwechselt. Die Garantie stellt eine freiwillige Versicherung des Verkäufers dar. Sie darf in keinem Falle die Gewährleistung in irgendeiner Weise einschränken. Normalerweise bezieht sich die Garantie auf das gesamte Smartphone oder Tablet, kann aber auch auf einzelne Teile (Akku, Prozessor) beschränkt werden. Im Gegenteil zur Gewährleistung ist es egal, ob das Modell vor oder nach dem Kauf irgendwelche Defekte aufweist. Denn es wird die Funktionsfähigkeit über den zugesagten Zeitraum hinaus garantiert.
Neukauf
Wenn bei einem Smartphone oder Tablet der Prozessor massiv beschädigt ist oder das gesamte Gerät, beispielsweise bei einem Sturz aus großer Höhe oder in Gewässer, unbrauchbar wurde, muss der Nutzer sich ein neues Modell anschaffen. Falls es jedoch noch funktioniert, sollte man nicht aus einer Laune heraus oder um dem neusten Trend etwas Neues kaufen. Die Überreste nicht mehr gebrauchter Modelle können nicht leicht entsorgt werden, es werden Rohstoffe für die Herstellung benötigt und die Arbeiter in den Herstellerländern müssen immer noch häufig unter menschenunwürdigen Bedingungen produzieren.
Selbstreparatur und professionelle Reparatur
Wer sein Handy oder sein Tablet schon eine Weile benutzt oder ein preisgünstiges Gerät hat, kann sich daher überlegen, kleinere Schäden selbst zu beheben. Es finden sich mittlerweile zu allen populären Modellen Anleitungen im Internet. Diese sind häufig als kommentierte Live-Reparatur in einem Videoclip veröffentlicht oder sind bebildert und nachvollziehbar beschrieben. So etwa die Handyreparatur eines Galaxy S3- oder S4-Modells auf der Seite uniturm.de. Dies kommt auf den ersten Blick günstiger, als sein Gerät einem professionellen Reparaturservice wie etwa phoneklinik.com anzuvertrauen. Außerdem kann man es dann sofort wiederverwenden und hat keiner Verzögerung aufgrund der Einschick- und Lieferdauer zu erwarten.
Allerdings muss man die entsprechenden Ersatzteile für die beschädigten Elemente, wie im Beispiel das zersplitterte Display, besorgen. Man benötigt unter Umständen spezielle, feine Werkzeuge für die komplexe Innenreparatur. Solche Instrumente werden mittlerweile im Internet zwar als Kits verkauft. Man sollte jedoch bedenken, dass durch einen solchen Eingriff die Gewährleistung erlischt. Zertifizierte Reparaturbetriebe sorgen dafür, dass sie bestehen bleibt. Durch mittlerweile häufig verkaufte, gefälschte Teile kann das Modell Schaden nehmen oder gar zerstört werden.