Das neue iPhone 14 Pro fällt mit seiner perfekten Verarbeitung auf. Der auf Hochglanz polierte Edelstahlrahmen und die matte Rückseite aus Glas verleihen dem Flaggschiff-iPhone einen hochwertigen Glanz. Die Kameralinsen erheben sich mächtig aus der Rückseite und sehen dabei aus, als wären sie aus einem Guss gefertigt. Das Display ist makellos und die verbliebenen Knöpfe sind unauffällig integriert und überzeugen mit einem perfekten Druckpunkt. Bei all der Liebe zum Detail und den teuren Komponenten wundert es schon, dass das iPhone 14 Pro mit einem deutlich sichtbaren Makel erschien – und das mit voller Absicht. Warum das iPhone 14 Pro über der Dynamic Island einen unschönen Spalt zwischen Display und Rahmen hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Dynamic Island: Die kontroverse Geschichte der Notch
Mit dem iPhone 14 Pro hat Apple zum ersten Mal seit 2017 die Frontansicht seiner iPhones maßgeblich geändert. Die vor fünf Jahren eingeführte Notch wurde lediglich im iPhone 13 Pro etwas kleiner, da die Hörermuschel und der Lautsprecher etwas nach oben gerückt sind. Beim iPhone 14 Pro ist das ebenso der Fall, zudem wurde die Notch durch die Dynamic Island ersetzt.
Den Grund für die Notch wurde bereits ausführlich analysiert. Früher kam jedes iPhone mit dem ikonischen Design, welches auf der Front oben und unten einen großen schwarzen Displayrand hatte. Unten war hier der Home Button mit Touch ID integriert. Oben gab es die Selfie-Kamera sowie verschiedene Sensoren für Aufmerksamkeitserkennung und Licht. Mit dem iPhone X bracht Apple dann das erste iPhone mit fast ganzflächigem Display. Touch ID ist verschwunden und Face ID nahm dessen Platz ein. Die neue Art zur Geräteentsperrung benötigt einige Sensoren, welche neben dem Lautsprecher und der Selfie-Kamera in der Notch platziert wurden. Um diese kleiner machen zu können, versucht Apple die Sensoren unter das Display zu integrieren. Bei einem Bauteil ist das allerding nicht möglich: dem Lautsprecher.
Ein Formfehler? Der unschöne Spalt am iPhone 14 Pro
Um dennoch möglichst wenig Platz im Display wegnehmen zu müssen, hat Apple sich für einen Kompromiss entschieden, den es unter der Leitung von Steve Jobs und Jony Ive vermutlich nie gegeben hätte. Apples CEO-Ikone und der jahrelange Designchef waren dafür bekannt, dass das Design der Apple-Produkte im Vordergrund stehen musste. Funktionen waren meist zweitrangig und wurden erst implementiert, wenn es eine design-technisch ansprechende Lösung dafür gab. Mit dem iPhone 14 Pro bricht Apple mit dieser Tradition. Zwischen dem Gehäuse und dem oberen Displayrand hat das iPhone 14 Pro einen Spalt, der etwa 12 mm lang und kaum mehr als 1 mm breit ist. Dahinter befindet sich der Lautsprecher, um beim klassischen Telefonieren mit dem iPhone am Ohr etwas hören zu können. Dieser ist weder von einem Gitter noch einem anderen Schutz bedeckt, wodurch sich bereits nach wenigen Wochen Staub und Dreck sammeln kann.
iPhone 14 Pro: Bleibt es bei diesem einen Schönheitsfehler?
Die Arbeit von Jony Ive folgte stets dem Grundsatz „function follows form“. Funktionen hatten sich also hinter Designentscheidungen einzugliedern. Diese Vorgehensweise hat dafür gesorgt, dass Apple-Geräte einen minimalistischen Eindruck vermitteln. Es bleibt abzuwarten, ob Apple diesen Formfehler in einem ansonsten makellos designten iPhone in Zukunft beheben kann, ohne die Funktion zu beeinträchtigen.