Apple konzentriert sich beim iPhone nicht nur auf eine Performance der Extraklasse, sondern auch die Kamera steht seit vielen Generationen im Fokus. Änderungen werden aber nicht nur bei den Linsen vorgenommen, auch aufseiten der Software passiert einiges. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt unter anderem, dass neue A-Chips für eine deutlich schnellere Datenverarbeitung sorgten. 2019 kam maschinelles Lernen dazu und auch 2020 blieb der Hersteller nicht untätig. Man hat nämlich für die Pro-Modelle (damals war es das iPhone 12) nicht nur den LiDAR-Scanner eingeführt (damit kann zum Beispiel schneller fokussiert werden), sondern es wurde auch das ProRAW-Format für Fotos vorgestellt. Eingeführt wurde es letztendlich mit dem Update auf iOS 14.3, doch welche Vor- und Nachteile hat es für die Nutzer?
Bevor es um die Stärken und Schwächen geht, sei erwähnt, was ProRAW überhaupt auszeichnet. Fakt ist zunächst, dass professionelle Fotografen die Vorteile längst erkannt haben und auf dieses Format setzen. Ihnen geht es aber nicht so sehr um den Namen, sondern es geht um die Daten, die von der Kamera gespeichert werden. Bei ProRAW kommen alle Daten in die Sicherung, die anderen Formate machen Abstriche und nehmen mit Abstand weniger Informationen auf.
So sehen die Vorteile aus
Da ein mit dem iPhone aufgenommenes ProRAW-Bild deutlich mehr Daten zur Verfügung hat, ist die Kontrolle über das Foto höher.
Die eigentliche Stärke kommt aber jetzt erst und betrifft die Verarbeitungsmöglichkeiten im Nachhinein. Sie sind wesentlich umfangreicher und sorgen am Ende zweifellos für bessere Bilder. Es gibt nicht nur mehr Details, sondern das ProRAW-Format kann auch Farben um einiges weitreichender differenzieren. Ein Fotograf hat sich die Mühe eines Vergleichs gemacht und ein bearbeitetes HEIC- und ein bearbeitetes ProRAW-Bild nebeneinander gelegt. Der Gewinner ist eindeutig und man kann mit gutem Gewissen sagen, dass sich jeder Fotograf über die Einführung des neuen Bildformats freuen wird.
So sehen die Nachteile aus
Um vom ProRAW-Format wirklich zu profitieren, muss man die Fotos bearbeiten. Tut man es nicht, dann halten sich die Vorteile in Grenzen. Somit ist es fast schon eine Voraussetzung, dass die Bilder im Nachhinein bearbeitet werden.
Aufgrund der Tatsache, dass das Format alle Informationen von der Kamera speichert, ist auch die Datenmenge höher. Das bedeutet, dass ein ProRAW-Bild mehr Speicherplatz benötigt. Diese Schwäche wirkt sich allerdings nicht bei jedem gleich aus, denn das iPhone gibt es bekanntlich mit verschiedenen Speichergrößen. Wer über 256 oder 512 GB verfügt, der sollte im Normalfall keine Probleme bekommen. Bei 64 oder 128 GB kann es schon anders ausschauen, wobei hier aber auch der generelle Umgang mit dem Speicher eine Rolle spielt.