Autobesitzer tragen stets das Risiko mit sich herum einen Unfall zu bauen. Natürlich muss man selbst nicht automatisch der Verursacher sein, man kann auch in einen verwickelt werden. Theoretisch ist es dann eine Versicherungssache, allerdings muss vor einer Urteilsverkündung der Ablauf genau analysiert und ausgewertet werden. Mündliche Aussagen sind wichtig, müssen aber nicht zwingend der Wahrheit entsprechen (zum Beispiel gibt der Gegner die Schuld nicht zu). Mit Glück kommt man dank weiterer Beweise mit einem blauen Auge davon und es schlichtet sich, mit Pech aber wird man unschuldig zum Schuldigen erklärt. Genau darum sind Dashcams so beliebt, denn sie zeichnen stets das Verkehrsgeschehen auf und dienen im Ernstfall der Beweissicherung. Bislang allerdings ohne Wirkung, denn rechtlich sind die Kameras unzulässig. Seit Mai 2018 sieht es jedoch anders aus, der Bundesgerichtshof hat Dashcams als Beweismittel erlaubt und einer Auswertung vor Gericht zugestimmt. Um sich allerdings die zum Teil teure Investition zu sparen, kann man auch sein iPhone zur Dashcam umfunktionieren.
Dies wird benötigt
Im Prinzip ist es ganz einfach, denn man benötigt zunächst nur eine Autohalterung fürs Auto. Diese muss unterhalb vom Innenspiegel angebracht werden und sollte möglichst mittig sitzen. Nimmt das iPhone anschließend die Fahrbahn auf und bietet die Halterung auch noch eine 360-Grad-Drehung, dann ist der Hauptteil bereits erledigt. Theoretisch bräuchte man aufgrund des verbauten Akkus kein Ladegerät, doch der Dauerbetrieb während der Fahrt ist nicht ganz ohne. Deshalb ist der Griff zu einem USB-Autoladegerät sehr zu empfehlen. Diese sind auch nicht teuer und werden einfach über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt. Übrigens spielt es keine Rolle, ob die Halterung an der Windschutzscheibe oder am Armaturenbrett angebracht wird, lediglich die Ausrichtung muss stimmen.
Abgeschlossen wird das Projekt Dashcam mit einer passenden App aus dem Store fürs iPhone. Die Auswahl stellt sowohl kostenpflichtige (Road Watcher) als auch kostenlose (DashCam 2 und Smart Dash Cam) Programme bereit. Im Prinzip kann zu allen genannten Apps gegriffen werden, denn jede erfüllt die Mindestanforderungen. Das war es dann auch schon, vor einer Fahrt wird die Software auf dem Apple-Smartphone gestartet und das Gerät in die Halterung gesteckt. Im Falle eines Unfalls hat man nun eine verwertbare Beweissicherung.
Eine Lösung mit Schwächen
Obwohl das iPhone via App eine brauchbare und vor allem preiswerte Dashcam ist, gibt es in manchen Punkten Nachteile. Zum Beispiel muss man das Smartphone vor jeder Fahrt erst einrichten und bei Nachtfahrten kann es ebenfalls zu Schwächen kommen. Nicht zu vergessen sind die im Sommer hohen Temperaturen im Auto beziehungsweise auf der Windschutzscheibe, wofür das Gerät überhaupt nicht ausgelegt ist.
Man muss also unterm Strich abwiegen, ob das iPhone ausreicht oder ob man die Investition in eine „richtige“ Dashcam tätigt. Bei kürzeren Strecken und unregelmäßigen Einsätzen ist das Apple-Handy ausreichend, bei Langstrecken und häufiger Verwendung lohnt sich wiederum der Kauf einer professionellen Dashcam.